Die Entwicklung der Großhirnrinde umfasst komplexe Prozesse wie Proliferation, Migration und Organisation. Über 100 Gene steuern diese Vorgänge und zeigen genetische Überschneidungen. Störungen führen zu Fehlbildungen wie Lissenzephalie, Tubulinopathien, Pontozerebelläre Hypoplasien, Holoprosenzephalie oder Polymikrogyrie.
Die Entwicklung der menschlichen Großhirnrinde setzt komplexe Entwicklungsvorgänge voraus, die schließlich zum charakteristischen Aufbau der reifen Großhirnrinde mit sechs Schichten führen. Zentrale Vorgänge in diesem Prozess sind die neuronale Proliferation, Migration und schließlich die postmigrationale kortikale Organisation während der fetalen Gehirnentwicklung. Störungen in diesen Entwicklungsschritten führen schließlich zur Ausbildung verschiedener Fehlbildungen, die entweder nach der Morphologie (z.B. Lissenzephalie, Polymikrogyrie), nach anatomischen Strukturen (z.B. Holoprosenzephalie, Pontozerebelläre Hypoplasien) oder nach funktionellen Kriterien (z.B. Tubulinopathien) unterteilt und bezeichnet werden können. Bei Berücksichtigung der genetischen Ursachen gibt es hier klinische und genetische Überlappungen. Mittlerweile sind deutlich über 100 Gene bekannt, die diese komplizierten Prozesse steuern.