Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Schmerzmitteln kann durch die genetische Disposition der Patienten beeinflusst werden. Bei einer Therapie mit bestimmten Opioiden wie Codein, Tramadol, Oxycodon oder Tilidin besteht die Gefahr einer genetisch bedingten Therapieresistenz oder Intoxikation. Ursächlich sind bestimmte Varianten in CYP2D6 bzw CYP219 Gen. Nichtsteroidale Antirheumatika werden unter anderem über CYP2C9 verstoffwechselt. Patienten mit herabgesetzter Enzymaktivität können daher erhöhte Spiegel dieser Wirkstoffe aufweisen, wodurch Unverträglichkeitsreaktionen auftreten können.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Schmerzmitteln kann durch die genetische Disposition der Patienten beeinflusst werden.
Opiod-Therapie:
Bei einer Therapie mit bestimmtem Opioiden wie Codein, Tramadol, Oxycodon oder Tilidin besteht die Gefahr einer genetisch bedingten Therapieresistenz oder Intoxikation. Bei den genannten Wirkstoffen handelt es sich um sogenannte Prodrugs, die erst durch die Umwandlung in den aktiven Metaboliten wirksam werden. Für Codein, Tramadol und Oxycodon wird dieser Schritt hauptsächlich von CYP2D6 vermittelt, für Tilidin erfolgt die Aktivierung unter anderem durch CYP2C19. Für beide Enzyme ist sowohl ein langsamer als auch ultraschneller Metabolisierertyp bekannt, der sich auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Medikamente auswirken kann.
Eine beeinträchtigte oder fehlende Enzymaktivität kann bei diesen Medikamenten zu einer Therapieresistenz führen, da nicht genügend aktiver Metabolit gebildet wird. Bei Verdacht kann die Untersuchung auf den “langsamen Metabolisierertyp” des fraglichen Enzyms angefordert werden.
Bei einer erhöhten Aktivität des beteiligten Enzyms entsteht in kurzer Zeit ein hoher Wirkspiegel des aktiven Metaboliten Morphin, wodurch eine Intoxikation auftreten kann. Zur Abklärung kann hier die Untersuchung auf den “ultraschnellen Metabolisierertyp” erfolgen.
Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs, NSAIDs)
Medikamente wie Ibuprofen, Celecoxib, Piroxicam und andere nichtsteroidale Antirheumatika werden unter anderem über CYP2C9 verstoffwechselt. Patienten mit herabgesetzter Enzymaktivität können daher erhöhte Spiegel dieser Wirkstoffe aufweisen, wodurch Unverträglichkeitsreationen auftreten können. Bei bestehendem Verdacht kann die Untersuchung auf den langsamen Metabolisierertyp für CYP2C9 erfolgen. Unwirksamkeiten von NSAIDs sind jedoch nicht molekulargenetisch aufklärbar, da für dieses Enzym derzeit kein ultraschneller Metabolisierertyp bekannt ist.
letzte Aktualisierung: 12.7.2024