Pfeiffer Syndrom

Synonyme: -
Material
Untersuchungsdauer
Untersuchungsauftrag
Methode
Standort
benötigte Unterlagen
Ansprechpartner
Kurzbeschreibung

Das Pfeiffer-Syndrom ist eine Form der Kraniosynostose und umfasst drei Typen. Typ 1 zeigt meist familiäres Auftreten mit Merkmalen wie Brachyzephalie und bestimmten Hand- und Fußfehlbildungen, während Typ 2 (mit charakteristischem Kleeblattschädel) und 3 einen schwereren Phänotyp zeigen. Das Pfeiffer-Syndrom wird hauptsächlich durch pathogene Varianten in den Genen FGFR1 und FGFR2 verursacht.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Das Pfeiffer-Syndrom (Acrocephalosyndaktylie-Syndrom Typ 5, ACS5) zählt zu den Kraniosynostosen. Klinisch werden 3 Typen des Pfeiffer-Syndroms unterschieden:

  • Typ 1 (klassisches Pfeiffer-Syndrom): die Synostose betrifft meist die Koronarnaht mit Brachyzephalie, Mittelgesichtshypoplasie, Hypertelorismus, Exophthalmus und mandibulärer Prognathie. Typisch sind verbreiterte Daumen und Großzehen mit radialer bzw. tibialer Abweichung sowie manchmal proximale häutige Syndaktylien. Die Intelligenz ist meist nicht beeinträchtigt.
  • Typ 2: charakteristisch ist ein Kleeblattschädel mit ähnlichen Hand-und Fußfehlbildungen wie bei Typ 1.
  • Typ 3: ähnlicher Phänotyp wie Typ 2, jedoch ohne Kleeblattschädel.

Typ 1 tritt meist familiär auf mit kompletter Penetranz und variabler Expressivität, Typ 2 und 3 sind häufiger als Typ 1 und treten immer sporadisch auf; die Patienten sind durchwegs schwerer betroffen als beim Typ 1, die Lebenserwartung ist deutlich reduziert. Genaue Häufigkeiten sind für das Pfeiffer-Syndrom nicht bekannt, es ist aber deutlich seltener als das Apert- oder Crouzon-Syndrom. Verursacht wird das Pfeiffer-Syndrom durch pathogene Varianten im FGFR1– und FGFR2-Gen, wobei den Unterformen 2 und 3 immer, der Unterform 1 zu 95 % pathogene Varianten in FGFR2 zugrunde liegen.

Pfeiffer Syndrom
2 Gene
FGFR1
FGFR2


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Pfeiffer-SyndromQ75.0FGFR2176943
Pfeiffer-SyndromQ75.0FGFR1136350
Literatur

letzte Aktualisierung: 12.7.2024

Verwandte Diagnostik

Achondrogenesie Typ 2

Achondrogenesie Typ 2 (ACG2) ist eine seltene Erkrankung, die zu neonatalem Zwergwuchs und fast immer zum intrauterinen Tod oder zum Verster...

Mehr erfahren
Achondroplasie

Die Achondroplasie ist ein autosomal-dominant vererbtes Kleinwuchssyndrom, hauptsächlich charakterisiert durch eine verkürzte Gliedmaßenläng...

Mehr erfahren
Apert-Syndrom

Das Apert-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die 5% der Kraniosynostosen aus macht. Es zeigt sich durch charakteristische Schädel- und Ges...

Mehr erfahren
Bindegewebserkrankungen / Skelettdysplasien

Wissenschaftliche Informationen zum Parameter folgen.

Mehr erfahren
Crouzon-Syndrom

Das Crouzon-Syndrom gehört zu den Kraniosynostosen und betrifft meistens die Koronarnaht. Es führt oft zu Brachyzephalie sowie zu charakteri...

Mehr erfahren
Hypochondrogenesie

Hypochondrogenesie ist eine autosomal-dominant vererbte Bindegewebserkrankung, die meist sporadisch auftritt und durch Mutationen im COL2A1-...

Mehr erfahren
Hypochondroplasie

Die Hypochondroplasie (HCH) ist ein autosomal-dominant vererbtes Kleinwuchssyndrom, das durch eine rhizomele Verkürzung der Gliedmaßen geken...

Mehr erfahren
Kniest-Syndrom

Das Kniest-Syndrom ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte spondylometaepiphysäre Dysplasie, von der weltweit etwa 200 Fälle bekannt s...

Mehr erfahren
Kongenitale kontrakturelle Arachnodaktylie (CCA)

Die kongenitale kontrakturelle Arachnodaktylie (CCA) ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte Krankheit, die Symptome wie lange Finger,...

Mehr erfahren
Kraniosynostose

Kraniosynostosen sind vorzeitige Verknöcherungen von Schädelnähten, die zu veränderten Kopfformen führen und in 1 von 2.000-3.000 Fällen auf...

Mehr erfahren
Léri-Weill Dyschondrosteose (LWD)

Die Léri-Weill Dyschondrosteose (LWD) ist ein Kleinwuchssyndrom, das durch eine Verkürzung der Gliedmaßen und eine typische Madelung-Deformi...

Mehr erfahren
Marshall Syndrom

Das Marshall-Syndrom ist eine autosomal-dominant vererbte Bindegewebsdysplasie mit einer geschätzten Häufigkeit von 1:10.000. Charakteristis...

Mehr erfahren
Metaphysäre Chondrodysplasie Typ Schmid (MCDS)

Die Metaphysäre Chondrodysplasie Typ Schmid (MCDS) ist eine autosomal-dominant vererbte Krankheit, die zu moderatem Minderwuchs führt und me...

Mehr erfahren
Muenke Syndrom

Das Muenke-Syndrom ist ein autosomal-dominant vererbtes Kraniosynostose-Syndrom, mit einer Häufigkeit von 1:30.000. Es ist charakterisiert d...

Mehr erfahren
Osteogenesis imperfecta

Die Osteogenesis imperfecta (OI) oder Glasknochenkrankheit ist eine Gruppe von Erkrankungen, die durch erhöhte Knochenbrüchigkeit gekennzeic...

Mehr erfahren
Otospondylomegaepiphysäre Dysplasie (OSMED)

Die Otospondylomegaepiphysäre Dysplasie (OSMED) ist eine autosomal-rezessive Bindegewebserkrankung, die sich durch schweren Hörverlust, erwe...

Mehr erfahren
Pseudoxanthoma elasticum

Pseudoxanthoma elasticum (PXE) ist eine progressive Systemerkrankung, die das elastische Bindegewebe betrifft und durch Ablagerungen in Haut...

Mehr erfahren
Saethre-Chotzen-Syndrom (SCS)

Das Saethre-Chotzen-Syndrom ist eine autosomal-dominant vererbte Kraniosynostose, bei der häufig die Koronarnaht betroffen ist, was zu Brach...

Mehr erfahren
Spondyloepiphysäre Dysplasie (SED)

Die Spondyloepiphysäre Dysplasie (SED) ist eine seltene autosomal-dominant vererbte Erkrankung, die durch Störungen im Typ-II-Kollagen verur...

Mehr erfahren
Stickler-Syndrom (Bindegewebserkrankung)

Das Stickler-Syndrom (STL) ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung mit Symptomen wie Mittelgesichtshypoplasie und Sehstörungen. Die ...

Mehr erfahren
Thanatophore Dysplasie (TD)

Die Thanatophore Dysplasie (TD) ist eine autosomal-dominante Skelettdysplasie, die durch einen schweren dysproportionalen Kleinwuchs, schmal...

Mehr erfahren

Lochhamer Str. 29
82152 Martinsried

Kontakt

Service
Genetische Beratung
Unternehmen
Alle Rechte vorbehalten © Medicover Diagnostics
|