Migalastat-Therapie

Synonyme: -
Material
Untersuchungsdauer
Methode
Standort
benötigte Unterlagen
Ansprechpartner
Kurzbeschreibung

Migalastat ist ein pharmakologisches Chaperon zur Behandlung von Morbus Fabry, das in der Lage ist, das betroffene Enzym alpha-Galaktosidase A zu stabilisieren, so dass die krankheitsursächliche Akkumulation von Glycosphingolipiden vermindert wird. Die Kenntnis der krankheitsauslösenden Varianten im GLA-Gen ist für die Bestimmung der Wirksamkeit des Medikaments notwendig.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Morbus Fabry wird durch pathogene Varianten im GLA-Gen bedingt. Der Wirkstoff Migalastat ist für die Langzeitbehandlung von Patienten ab 16 Jahren mit gesichertem Morbus Fabry zugelassen, die eine auf diese Therapie ansprechende Variante im GLA-Gen tragen.

Migalastat ist ein pharmakologisches Chaperon, das in der Lage ist, das betroffene Enzym alpha-Galaktosidase A zu stabilisieren, so dass der Katabolismus von Globotriaosylceramiden in den Lysosomen wieder erfolgen kann und die krankheitsursächliche Akkumulation von Glycosphingolipiden vermindert wird. Da jedoch nicht alle GLA-Varianten auf den Wirkstoff anprechen, ist es im Vorfeld einer Behandlung mit Migalastat erforderlich, die Patienten im Rahmen der differentialdiagnostischen Untersuchung auch genotypisch abzuklären.

Eine Liste der auf Migalastat anprechenden GLA-Varianten und weitere Hinweise zur Anwendung des Wirkstoffs sind der Fachinformation Galafold zu entnehmen.

Migalastat-Therapie
1 Gen
GLA


Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Therapieansprechen-GLA300644
Literatur

letzte Aktualisierung: 12.7.2024

Verwandte Diagnostik

5-Fluorouracil-Therapie

Dihydropyrimidin-Dehydrogenase ist maßgeblich am Abbau des Chemotherapeutikums 5-Fluorouracil und dessen Prodrugs beteiligt. Die Europäische...

Mehr erfahren
Abacavir-Therapie

Das HIV-Medikament Abacavir führt bei 5-8% der Patienten zu schweren Nebenwirkungen. Ursächlich ist das HLA-B57:01-Allel, das bei etwa 5% de...

Mehr erfahren
Azathioprin-Therapie

Das Enzym Thiopurin-S-Methyltransferase ist am Abbau von Thiopurinen wie Azathioprin, beteiligt. Pathogene Varianten im TPMT-Gen führen zu e...

Mehr erfahren
Beta-Blocker-Therapie

ß-Rezeptorenblocker sind Medikamente zur Senkung des Blutdrucks und der Schlagfolge des Herzens. Genetische Polymorphismen im CYP2D6-Gen kön...

Mehr erfahren
Butyrylcholinesterase (BCHE)-Defizienz

Die autosomal-rezessiv vererbte Pseudocholinesterase-Defizienz kann im Rahmen von Narkosen zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wenn Wi...

Mehr erfahren
Catechol-O-Methyltransferase

Die Catechol-O-Methyltransferase ist an der Inaktivierung catecholaminergen Neurotransmittern wie Dopamin und Norepinephrin beteiligt, und r...

Mehr erfahren
Clopidogrel-Therapie

Der Wirkstoff Clopidogrel ist ein Prodrug, das erst im Körper unter anderem von CYP2C19 in seinen aktiven Metaboliten umgewandelt wird. Aufg...

Mehr erfahren
Cumarin-und Cumarinderivat-Sensitivität

Die Dosisfindung bei der Therapie mit Vitamin K-Antagonisten wird häufig durch eine Über- bzw. Unterantikoagulation erschwert. Varianten in ...

Mehr erfahren
Cystische Fibrose Therapie

Cystische Fibrose (CF) ist eine häufige autosomal-rezessive Erkrankung, vor allem in der kaukasischen Bevölkerung, verursacht durch Mutation...

Mehr erfahren
Cytochrom P-450 1A2 (CYP1A2)

Das Enzym CYP1A2 ist am Stoffwechsel verschiedener Medikamente beteiligt. Unterschiede in der Stoffwechselkapazität sind zumeist auf Enzymin...

Mehr erfahren
Cytochrom P-450 2C19 (CYP2C19)

Das Enzym CYP2C19 ist am oxidativen Metabolismus zahlreicher Arzneistoffe beteiligt. Verschiedene genetische Varianten führen entweder zu ei...

Mehr erfahren
Cytochrom P-450 2C9 (CYP2C9)

Das Enzym Cytochrom P450 2C9 ist am oxidativen Metabolismus verschiedener Arzneistoffe beteiligt. Varianten im CYP2C9-Gen führen zu einer he...

Mehr erfahren
Cytochrom P-450 3A4 (CYP3A4)

Das Enzym CYP3A4 wird in der Leber und dem Intestinaltrakts stark exprimiert und ist am Stoffwechsel vieler Medikamente beteiligt. Das CYP3A...

Mehr erfahren
Cytochrom P-450 3A5 (CYP3A5)

Das Enzym CYP3A5 ist am Abbau einiger Medikamente beteiligt und wird nur von einer Minderheit exprimiert. Die meisten Kaukasier zählen zu de...

Mehr erfahren
Cytochrom P450 2B6 (CYP2B6)

Das Enzym CYP2B6 ist am Abbau verschiedener Medikamente beteiligt. Das CYP2B6*4-Allel ist mit einer erhöhten Enzymaktivität assoziiert. Vers...

Mehr erfahren
Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6)

CYP2D6 ist an der Verstoffwechslung von 20-30% häufig verschriebener Medikamente beteiligt. Pathogene Veränderungen im CYP2D6-Gen können zu ...

Mehr erfahren
Eliglustat-Therapie

Der Wirkstoff Eliglustat wird zur Langzeitbehandlung von erwachsenen Patienten mit Morbus Gaucher Typ 1 (GD1) eingesetzt. Eliglustat wird pr...

Mehr erfahren
Hepatitis C-Therapie

PEG-alpha-Interferon-2a/b mit Ribavirin (Peg-IFN/RBV) zählt zur Standard-Therapie einer Hepatitis C-Infektion. Neben dem HCV-Genotyp spielen...

Mehr erfahren
HIV-Therapie - HAART-Schema (Therapie-Wirksamkeit)

Die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) verwendet eine Kombination von Medikamenten zur Optimierung des Therapieerfolgs. Die Wirksam...

Mehr erfahren
Irinotecan-Therapie

Irinotecan wird zur Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen eingesetzt. Das Enzym UDP-Glucuronyltransferase) ist entscheidend am Abbau de...

Mehr erfahren
Mavacamten-Therapie (CYP2C19)

Mavacamten ist ein Medikament zur Behandlung der symptomatischen hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM). Es wird hauptsächlich dur...

Mehr erfahren
Multi-Drug Resistenz

Das P-Glycoprotein vermittelt als integraler Bestandteil der Zellmembran den energieabhängigen Transport von Substraten aus der Zelle zum Sc...

Mehr erfahren
N-Acetyltransferase-bedingte Arzneimittelunverträglichkeit

Die N-Acetyltransferase 2 ist am Metabolismus verschiedener Arzneistoffen und Xenobiotika beteiligt. Der Acetyliererstatus wird durch den Ge...

Mehr erfahren
Paclitaxel-Therapie

Das Chemotherapeutikum Paclitaxel wird wesentlich von dem Enzym CYP2C8 verstoffwechselt. Varianten im CYP2C8-Gen können zu einer reduzierten...

Mehr erfahren
Psychopharmaka-Therapie

Nebenwirkungen oder Therapieresistenzen erschweren oftmals die Auswahl und Dosisfindung der Psychopharmaka-Medikation. Ursächlich können Var...

Mehr erfahren
Schmerzmittel-Therapie

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Schmerzmitteln kann durch die genetische Disposition der Patienten beeinflusst werden. Bei einer The...

Mehr erfahren
Siponimod-Therapie

Der Wirkstoff Siponimod (MAYZENT®) wird zur Behandlung der sekundär progredienten Multiplen Sklerose eingesetzt. Das Enzym CYP2C9 ist maßgeb...

Mehr erfahren
Statin-Therapie

Die Verträglichkeit von Statinen, speziell HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, wird durch genetische Varianten im SLCO1B1-Gen beeinfluss...

Mehr erfahren
Sulfotransferase 1A1 (SULT1A1)

Zytosolische Sulfotransferasen katalysieren den Transfer von Sulfonatgruppen auf endogene und exogene Substrate. Das SULT1A1*2-Allel ist mit...

Mehr erfahren
Tamoxifen-Therapie

Tamoxifen ist ein Prodrug, das im Körper vorwiegend durch CYP2D6 in den aktiveren Metaboliten Endoxifen umgewandelt wird. Die Bestimmung des...

Mehr erfahren
Xenobiotika-Metabolisierung

Der Text gibt einen Überblick über die Enzyme Glutathion-S-Transferase (GST), N-Acetyltransferase 2 (NAT2), Cytochrom P450 1A1 und Cytochrom...

Mehr erfahren

Lochhamer Str. 29
82152 Martinsried

Kontakt

Service
Genetische Beratung
Unternehmen
Alle Rechte vorbehalten © Medicover Diagnostics
|