Kardiomyopathien

Synonyme: -
Material
Untersuchungsdauer
Methode
Standort
benötigte Unterlagen
Ansprechpartner
Kurzbeschreibung

Hereditäre Kardiomyopathien sind genetisch bedingte Herzmuskelerkrankungen, die strukturelle oder funktionelle Störungen des Herzmuskels verursachen und zu Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen können. Zu den Hauptformen zählen die hypertrophe, dilatative, restriktive, arrhythmogene und Non-Compaction Kardiomyopathie. Eine genetische Analyse kann helfen, die Diagnose zu bestätigen, insbesondere bei uneindeutigem klinischen Bild, und ist bei familiärer Vorbelastung, auffälligen Symptomen oder zur Prävention bei Verwandten von Betroffenen sinnvoll. Sie ermöglicht eine gezielte Therapie und Vorsorgestrategien.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Hereditäre Kardiomyopathien sind genetisch bedingte Herzmuskelerkrankungen, die durch strukturelle oder funktionale Beeinträchtigungen des Herzmuskels gekennzeichnet sind. Sie können zu Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen. Die wichtigsten kardiomyopathischen Formen umfassen:

  1. Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Bei der HCM ist der Herzmuskel, insbesondere die linke Herzkammer, verdickt (hypertrophiert). Diese Verdickung kann die Herzfunktion beeinträchtigen und zu Herzrhythmusstörungen führen.
  2. Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Die DCM ist durch eine Erweiterung (Dilatation) der Herzkammern und eine verminderte Herzmuskelkontraktion, was zu Herzinsuffizienz führen kann, charakteriesiert.
  3. Restriktive Kardiomyopathie (RCM): Bei der RCM wird der Herzmuskel wird steif und weniger dehnbar, was zu einer eingeschränkten Füllung der Herzkammern führt und die Herzfunktion beeinträchtigt.
  4. Arrhythmogene Kardiomyopathie (ACM): Betroffen ist vor allem der rechte Ventrikel, der durch Fett- oder Bindegewebsgewebe ersetzt wird. Daher wurde die ACM früher auch als arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) bezeichnet. Die ACM kann zu Herzrhythmusstörungen und Herzversagen führen.
  5. Non-Compaction Kardiomyopathie (NCCM): Die NCCM ist durch eine unvollständige Kompaktion der Herzmuskelwand gekennzeichnet. Eine zusätzliche Schicht von nicht kompaktem, trabekulärem Muskelgewebe bleibt bestehen, insbesondere in der linken Herzkammer.

Bei der genetischen Analyse auf Kardiomyopathien werden alle o.g. Formen parallel untersucht. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn der Patient kein eindeutiges klinisches Bild zeigt (z.B. HCM) und die genetische Analyse zur Diagnosestellung beitragen kann. Eine genetische Analyse auf Kardiomyopathien sollte in folgenden Situationen in Erwägung gezogen werden:

  1. Familiäre Vorgeschichte: In der Familie häufen sich Fälle kardiomyopathischer Erkrankungen.
  2. Symptome/auffällige Bildgebung:  Der Patient zeigt klinische Symptome, die einer Kardiomyopathie zugeordnet werden können oder die Echokardiografie / das Kardio-MRT ergab Hinweise auf Vorliegen einer Kardiomyopathie.
  3. Prävention: Bei Verwandten von Patienten mit genetisch gesicherten Kardiomyopathien kann eine genetische Analyse zur Frühdiagnose und Prävention von Komplikationen sinnvoll sein.

Die genetische Analyse kann dazu beitragen, die Diagnose zu bestätigen, Risikopatienten zu identifizieren und gezielte therapeutische Maßnahmen oder präventive Strategien zu entwickeln.

Kardiomyopathien
92 Gene
ABCC9
ACADVL
ACTC1
ACTN2
AGL
ALMS1
ALPK3
ANKRD1
BAG3
BRAF
CACNA1C
CALR3
CASQ2
CAV3
CBL
COX15
CPT2
CRYAB
CSRP3
CTF1
DES
DMD
DOLK
DSC2
DSG2
DSP
ELAC2
EMD
FHL1
FHL2
FHOD3
FKTN
FLNC
FXN
GAA
GATAD1
GLA
HCN4
HRAS
ILK
JPH2
JUP
KRAS
LAMA4
LAMP2
LDB3
LMNA
MAP2K1
MAP2K2
MIB1
MTO1
MYBPC3
MYH6
MYH7
MYL2
MYL3
MYLK2
MYO6
MYOM1
MYOZ2
MYPN
NEBL
NEXN
NF1
NKX2-5
PKP2
PLN
PRDM16
PRKAG2
PTPN11
RAF1
RASA1
RBM20
RIT1
RYR2
SCN5A
SGCD
SHOC2
SLC25A4
SOS1
SPRED1
TAZ
TCAP
TGFB3
TMEM43
TNNC1
TNNI3
TNNT2
TPM1
TTN
TTR
VCL


Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
DCM1II42DES125660
HCMI42DES125660
Restriktive Kardiomyopathie (RCM1)I42.5DES125660
weitere Inhalte anzeigen

letzte Aktualisierung: 28.8.2024

Verwandte Diagnostik

Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC)

Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) ist eine meist autosomal-dominant vererbte Herzmuskelerkrankung, bei der Herzmus...

Mehr erfahren
Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine Erkrankung, bei der der linke oder beide Ventrikel des Herzens erweitert und ihre Kontraktions...

Mehr erfahren
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine autosomal-dominant vererbte Herzkrankheit, die durch eine asymmetrische Verdickung des linken...

Mehr erfahren
Non-compaction Kardiomyopathie (NCCM)

Die Non-compaction-Kardiomyopathie (NCCM) ist eine myokardiale Erkrankung mit auffälligen ventrikulären Trabekeln und Einbuchtungen, die bes...

Mehr erfahren
Restriktive Kardiomyopathie (RCM)

Die restriktive Kardiomyopathie (RCM) ist eine seltene Herzerkrankung, gekennzeichnet durch eingeschränkte ventrikuläre Füllung und reduzier...

Mehr erfahren

Lochhamer Str. 29
82152 Martinsried

Kontakt

Service
Genetische Beratung
Unternehmen
Alle Rechte vorbehalten © Medicover Diagnostics
|