Die familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie (FHH) ist eine autosomal-dominant vererbte Störung, die durch erhöhte Kalziumspiegel im Blut und verminderte Kalziumausscheidung im Urin charakterisiert ist. Sie wird hauptsächlich durch pathogene Varianten im CASR-Gen verursacht, in selteneren Fällen in den Gene GNA11 und AP2S1. Obwohl die FHH meist asymptomatisch ist, können in seltenen Fällen Symptome wie Müdigkeit und Schwäche auftreten. Eine spezielle Behandlung ist normalerweise nicht erforderlich, aber eine Abgrenzung zu anderen Formen der Hyperkalzämie, wie dem primären Hyperparathyreoidismus, ist wichtig.
Die hypokalziurische Hyperkalzämie (FHH) beschreibt eine Störung des Kalziumhaushalts, die durch einen erhöhten Kalzium-Spiegel im Blut bei gleichzeitig verminderter Kalziumausscheidung über den Urin gekennzeichnet ist. Die familiäre Form wird autosomal-dominant vererbt und meist durch inaktivierende Varianten im CASR-Gen hervorgerufen (familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie Typ 1, FHH1). Der kalziumempfindliche Rezeptor CaSR spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der extrazellulären Kalziumhomöostase. Der Signaltransduktionsweg von CaSR umfasst die Untereinheit des G-Proteins α-11 (Gα11) und die Untereinheit des adapter-related protein complex 2σ (AP2σ), die von den Genen GNA11 bzw. AP2S1 codiert werden. CaSR kann kleine Veränderungen des extrazellulären Ca2+ erkennen und hält die Kalziumhomöostase im Körper aufrecht, indem es die Synthese und Sekretion von PTH und die Kalziumrückresorption im Urin reguliert.
FHH Typ 1 macht ca. 65 % aller Fälle aus. In weitaus weniger Fällen werden Veränderungen im GNA11-Gen (FHH2) und AP2S1-Gen (FHH3) detektiert. Die FHH ist in der Regel asymptomatisch, selten treten jedoch Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, übermäßiger Durst und Konzentrationsprobleme auf. In Einzelfällen sind rezidivierende Pankreatitis, Chondrokalzinose und vorzeitige Gefäßverkalkungen beschrieben worden.
In der Regel bedarf diese Form der Kalziumhaushaltsstörung keiner gesonderten Behandlung. Allerdings ist es nötig, sie von anderen, behandlungsbedürftigen Formen der Hyperkalzämie abzugrenzen, z.B. dem primären Hyperparathyreoidismus, der unter anderem beim MEN1– und MEN2-Syndrom vorkommt und operativ behandelt werden kann.
letzte Aktualisierung: 12.7.2024