Die generalisierte Epilepsie mit Fieberkrämpfen Plus (GEFS+) ist ein autosomal-dominantes Epilepsie-Syndrom, das sich durch Fieberkrämpfe über das sechste Lebensjahr hinaus und Fieber-unabhängige, generalisierte tonisch-klonische Anfälle auszeichnet, die mit verschiedenen Anfallstypen einhergehen können. Pathogene Varianten im SCN1A-Gen, welches für eine neuronale Natriumkanal-Untereinheit codiert, sind mit 10-20% die häufigste Ursache von GEFS+. Zudem sind bei GEFS+ Varianten in anderen Genen, die für neuronale Natriumkanäle oder GABA-Rezeptor-Untereinheiten codieren, beteiligt.
Bei der generalisierten Epilepsie mit Fieberkrämpfen Plus (GEFS+) handelt es sich um ein autosomal-dominantes Epilepsie-Syndrom mit großer phänotypischer Variabilität innerhalb derselben Familie. Charakteristisch sind Fieberkrämpfe auch nach dem sechsten Lebensjahr und eine Fieber-unabhängige, generalisierte tonisch-klonische Epilepsie, die mit Absencen, myoklonischen, atonischen oder fokalen Anfällen assoziiert sein kann.
Pathogene Varianten im SCN1A-Gen, das für die alpha1-Untereinheit eines neuronalen Natriumkanals codiert, sind mit 10-20% die häufigste Ursache für GEFS+. Dabei handelt es sich in der Regel um Aminosäureaustausche im SCN1A-Gen, die sowohl die Ursache der schweren myoklonischen Epilepsie des frühen Kindesalters (SMEI) als auch der GEFS+ sein können, wobei Missense-Varianten in der Porenregion des Natriumkanals häufiger mit der schwer verlaufenden SMEI assoziiert sind. Neben pathogenen SCN1A-Varianten sind bei GEFS+ auch Varianten weiteren Genen beschrieben. Dies sind unter anderem Gene für neuronale spannungsabhängige Natriumkanäle (SCN1B, SCN2A, SCN9A) oder für Untereinheiten des GABA-Rezeptors (GABRG2 und GABRD).
letzte Aktualisierung: 12.7.2024