Das Enzym CYP3A5 ist am Abbau einiger Medikamente beteiligt und wird nur von einer Minderheit exprimiert. Die meisten Kaukasier zählen zu den Non-Expressor Phänotypen und weisen eine niedrige Enzymaktivität auf. Menschen mit jedoch mindestens einem a funktionellem CYP3A5*1-Allel haben eine höhere Enzymexpression und einen schnelleren Metabolismus von CYP3A5-Substraten und sprechen oft schlechter auf CYP3A5-abhängige Medikamente wie Tacrolimus an.
Das Enzym CYP3A5 zählt zur den selteneren Isoformen der CYP3A-Gruppe und wird nur in einer Minderheit der Bevölkerung exprimiert. Bis zu 90% der kaukasischen Bevölkerung zählen aufgrund eines Polymorphismus im Gen (CYP3A5*3-Allel) zum “Non-Expressor-Phänotyp” und besitzen eine sehr niedrige CYP3A5-Enzymaktivität. Menschen mit mindestens einem CYP3A5*1-Allel weisen eine erhöhte Expression des Enzyms auf (Expressor-Phänotyp). Bei Trägern dieses Allels stellt CYP3A5 bis zu 50% des hepatischen CYP3A-Anteils, wodurch der Metabolismus von CYP3A-Substraten beschleunigt abläuft. Patienten mit dem CYP3A5*1-Genotyp sprechen auf CYP3A5-abhängige Medikamente häufig schlechter an als Patienten mit dem CYP3A5*3/*3-Genotyp. CYP3A5 ist am Metabolismus sowie an der Synthese von Cholesterol, Steroidhormonen (Testosteron, Progesteron, Androstenedion) und anderer Lipide beteiligt und zudem am Abbau einer Reihe von Medikamenten (z.B. Cyclosporin, verschiedene Statine, Psychopharmaka und Chemotherapeutika) beteiligt.
Es gibt Hinweise, dass CYP3A5 einen wichtige Rolle im Abbau von Tacrolismus spielt und dass die Wirksamkeit des Medikaments bei Trägern des CYP3A5*1-Allels vermindert sein kann. Dosisempfehlungen sind der CPIC und DPWG Guideline für Tacrolimus und CYP3A5 zu entnehmen.
Erkrankung | ICD—10 | Gen | OMIM—G |
Arzneimittelunverträglichkeit | T88.7 | CYP3A5 | 605325 |
letzte Aktualisierung: 12.7.2024