Der Wirkstoff Clopidogrel ist ein Prodrug, das erst im Körper unter anderem von CYP2C19 in seinen aktiven Metaboliten umgewandelt wird. Aufgrund der Beteiligung des Enzyms Stoffwechsel des Medikaments sind Varianten in diesem Gen für die Therapie-Wirksamkeit von besonderer Bedeutung.
Der Wirkstoff Clopidogrel ist ein Prodrug, das erst im Körper in einen aktiven Metaboliten umgewandelt wird. Verschiedene Cytochrom P450-Enzyme sind an dieser Reaktion beteiligt. Die Umwandlung von Clopidogrel in 2-Oxo-Clopidogrel erfolgt vorwiegend durch CYP1A2, CYP2C19 und CYP2B6. Die weitere Umwandlung in den aktiven Metaboliten wird vornehmlich durch CYP3A4, CYP2C19, CYP2B6 und CYP2C9 vermittelt.
Varianten in den Genen der beteiligten Enzyme, die zu einer herabgesetzten Enzymaktvität führen, können eine Clopidogrel-Resistenz bedingen. Im Vergleich zu Personen mit uneingeschränkter Metabolisierungskapazität weisen inbesondere Träger von inaktivierenden CYP2C19-Genvarianten unter Clopidogrel-Gabe eine verringerte Thrombozytenaggregationshemmung und ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse auf (z.B. Stent-Thrombose, Schlaganfall oder Herzinfarkt). Für betroffene Patienten kann eine Dosisanpassung oder eine andere Medikation (z.B. Prasugrel, Acetylsalicylsäure) in Erwägung gezogen werden. Aufgrund der Beteiligung von CYP2C19 an beiden Umwandlungsreaktionen sind Varianten in diesem Gen für die Therapie-Wirksamkeit von besonderer Bedeutung. Bei Bedarf können auch die anderen Enzyme untersucht werden. Der Zusammenhang zwischen CYP2C19-Genotyp und einer Clopidogrel-Resistenz hat bereits Eingang in die Fachinformation gefunden. Weitere Informationen und Dosisempfehlungen können auch der DPWG und CPIC Guideline für Clopidogrel und CYP2C19 entnommen werden.
letzte Aktualisierung: 2.8.2024