Die Charcot-Marie-Tooth Neuropathie Typ 1A (CMT1A) ist die häufigste Form der hereditären peripheren Neuropathien, gekennzeichnet durch langsam fortschreitende Muskelschwäche und Atrophie, besonders an den distalen Extremitäten, oft begleitet von sensorischem Verlust und verminderten Sehnenreflexen. Genetisch wird CMT1A durch eine 1,5 MB Tandem-Duplikation auf Chromosom 17p11.2, einschließlich des PMP22-Gens, verursacht, wobei etwa ein Drittel der Fälle de novo entsteht. Diese Erkrankung manifestiert sich als motorische, demyelinisierende Polyneuropathie mit stark verringerten Nervenleitgeschwindigkeiten und tritt bei ca. 20% der Patienten mit chronischen, unklassifizierten peripheren Neuropathien auf.
Bei den CMT-Neuropathien handelt es sich um die häufigsten hereditären peripheren Neuropathien mit klinischer und genetischer Heterogenität (Prävalenz ca. 1:3.300). Der Erbgang ist vorwiegend autosomal-dominant, kann aber auch autosomal-rezessiv oder X-chromosomal sein. Das Manifestationsalter betrifft die erste bis dritte Dekade. Betroffene zeigen typischerweise eine langsam progrediente Schwäche und Atrophie der distalen Muskulatur (Arme und Beine), die häufig mit einem milden bis moderaten sensorischen Verlust einhergeht. Zudem sind verminderte Sehnenreflexe und ein Hohlfuß zu beobachten.
Die Klassifikation der CMT-Neuropathien erfolgt durch genetische, elektrophysiologische und neuropathologische Kriterien. Die häufigste Form betrifft die autosomal-dominant vererbte CMT1, die einen Anteil von 40-50% aller CMT-Neuropathien ausmacht und abhängig vom betroffenen Gen und Art der pathogenen Variante in mehrere Subtypen unterteilt wird. 70% – 85% aller CMT1 betreffen den Subtyp CMT1A. Die genetische Grundlage ist eine 1,5 MB Tandem-Duplikation auf Chromosom 17p11.2 (CMT1A-Duplikation), welche u.a. das PMP22-Gen einschließt. Bei etwa einem Drittel der Patienten entsteht diese Duplikation de novo.
Bei der CMT1 handelt es sich um eine vorwiegend motorische, primär peripher demyelinisierende Polyneuropathie mit distalen Paresen, besonders der unteren Extremitäten. Die motorische Nervenleitgeschwindigkeit ist stark verringert (<38m/s). Ca. 20% aller Patienten mit einer nicht klassifizierten, chronischen, peripheren Neuropathie haben CMT1A. In einer neueren großen Studie mit deutschen Patienten mit CMT1-Phänotyp wurden folgende prozentuale Anteile eruiert: CMT1A (51%), CMTX1 (9%) und CMT1B (5%). Die molekulargenetische Untersuchung dieser und weiterer Gene kann nach Ausschluss der typischen CMT1A-Duplikation angeschlossen werden (siehe Hereditäre Neuropathien).
Erkrankung | ICD—10 | Gen | OMIM—G |
CMT 1A | G60.0 | PMP22 | 601097 |
letzte Aktualisierung: 12.7.2024