Achondroplasie

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Kurzbeschreibung

Die Achondroplasie ist ein autosomal-dominant vererbtes Kleinwuchssyndrom, hauptsächlich charakterisiert durch eine verkürzte Gliedmaßenlänge, mit einer Prävalenz von etwa 1:26.000-28.000 Lebendgeburten. Sie wird durch gain-of-function Varianten im FGFR3-Gen verursacht, wobei die meisten Fälle auf Neumutationen zurückgehen. Klassische Fälle zeigen Veränderungen im Codon 380 des FGFR3-Gens, das zu einem erhöhten Mutationsrisiko führt, welches mit dem Alter des Vaters steigt.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Achondroplasie (ACH) ist ein autosomal-dominant vererbtes, disproportioniertes Kleinwuchssyndrom, welches sich vor allem durch eine rhizomele Verkürzung der Gliedmaßen auszeichnet. Die Prävalenz der Erkrankung wird mit etwa einer in 26.000-28000 Lebendgeburten angegeben. Als Ursache gelten gain-of-function Varianten im Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor 3 (FGFR3)-Gen, die zu Veränderungen der FGF-abhängigen Calcium-Signaltransduktion führen. Bis zu 20% der Fälle sind familiär, die überwiegende Mehrheit der Erkrankungen ist auf Neumutationen im FGFR3-Gen (vermutlich Keimbahnmosaike der väterlichen Keimzellen oder Spontanmutationen in der frühen Fetalentwicklung) zurückzuführen.

Die klassischen Fälle von Achondroplasie weisen Veränderungen im Codon 380 des FGFR3-Gens auf, die zum Austausch von Glycin durch Arginin führen. Die daraus resultierende Dysregulation der enchondralen Ossifikation führt letztlich zu disproportionalem Kleinwuchs. Die Mutationsrate der im Codon 380 lokalisierten Nukleinsäure in Position 1138 ist gegenüber der durchschnittlichen Mutationsrate im menschlichen Genom um den Faktor 1.000 erhöht und gehört somit zu den Regionen mit der höchsten Mutationsrate überhaupt. Die spontane Mutationsrate in diesen Regionen ist stark vom Alter des Vaters abhängig und wird bei 50-jährigen Männern gegenüber 20-jährigen etwa 10-fach erhöht angegeben (Paternal Age Effect).

Da milde Fälle von ACH verursacht durch Gly380Arg und schwere Fälle von Hypochondroplasie (HCH) bedingt durch Asn540Lys sich klinisch sehr ähnlich darstellen und daher leicht verwechselt werden können, werden in Stufe I der Diagnostik beide Veränderungen untersucht.

Abb.: Schematische Darstellung der Domänen des FGFR3-Proteins und die Lokalisation der pathogenen Varianten im Protein (modifiziert nach Hilbert et al. 1998, Monatsschr Kinderheilkd 146:687)

Achondroplasie
1 Gen
FGFR3


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Achondroplasie (ACH)Q77.4FGFR3134934
Literatur

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