Die mitochondrialen Erkrankungen LHON, MELAS und MERRF werden durch pathogene Varianten in mitochondrialen Genen verursacht, die Symptome in nahezu allen Organen auslösen können. Den Erkrankungen, die sich durch spezifische klinische Merkmale wie Visusverlust, Schlaganfall-ähnliche Episoden oder myoklonische Epilepsie kennzeichnen, liegt eine mütterliche Vererbung zugrunde. Next-Generation-Sequencing ermöglicht es, den Heteroplasmiegrad der mitochondrialen DNA-Varianten zu bestimmen, was für die Diagnose und Behandlung entscheidend sein kann.
Mitochondriale Erkrankungen werden durch Störungen der mitochondrialen Atmungskette und damit der oxidativen Phosphorylierung (OXPHOS) und darüber hinaus durch Störungen anderer biochemischer Mechanismen, wie z.B. ß-Oxidation, mitochondrialer Fusion und Teilung u.v.a. hervorgerufen. Sie entstehen sowohl durch pathogene Varianten mitochondrial (mt) kodierter als auch kerncodierter (über 1.000) Gene. Symptome nahezu aller Organe sind beschrieben. Varianten der mtDNA können in homo- oder heteroplasmischer Form vorliegen, wobei das Ausmaß der Heteroplasmie erst ab einem bestimmten Schwellenwert von pathologischer Bedeutung sein kann.
Bei mitochondrialen Erkrankungen, die durch pathogene Varianten in mitochondrial codierten Genen verursacht werden, liegt immer eine mütterliche Vererbung zugrunde.
Zu den hier untersuchten Erkrankungen, bei denen mtDNA-Varianten eine Rolle spielen, zählen:
Vorteil der NGS-Methode ist die simultane Erfassung des Heteroplasmiegrades.