MECP2-Duplikationsyndrom

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Kurzbeschreibung

Das MECP2-Duplikationssyndrom ist eine X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die auf einer Duplikation in der chromosomalen Region Xq28 beruht. Die Duplikation des MECP2-Gens in dieser Region gilt als ursächlich für die neurologische Symptomatik. Es wurde festgestellt, dass die Größe der Duplikation mit der Schwere des Phänotyps korreliert. Bei männlichen Patienten mit neurodegenerativer Erkrankung und mentaler Retardierung unklarer Ursache sollte daher die Untersuchung auf eine Duplikation des MECP2-Gens in Betracht gezogen werden.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Beim MECP2-Duplikationssyndrom handelt es sich um eine X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die auf einer Duplikation in der chromosomalen Region Xq28 beruht. Die betroffenen männlichen Patienten sind hauptsächlich charakterisiert durch eine deutliche mentale Retardierung und Hypotonie der Rumpf- und Gesichtsmuskulatur. Des Weiteren definieren epileptische Anfälle, progressive Spastik, eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie leichte faziale Auffälligkeiten wie große Ohrmuscheln und eine flache Nasenwurzel den klinischen Phänotyp. Es besteht eine schwere Entwicklungsstörung mit weitgehend fehlender Sprachentwicklung. Freies Gehen wird oft nicht erreicht. Obligate Überträgerinnen zeigen in der Regel keine klinische Symptomatik und weisen eine verschobene X-Inaktivierung auf.

Die für das MECP2-Duplikationssyndrom ursächliche duplizierte Region Xq28 umfasst mehrere Gene, wobei die Duplikation des MECP2-Gens als ursächlich für die neurologische Symptomatik gilt. Inwieweit die zusätzlich duplizierten Gene einen Einfluss auf den Phänotyp haben, ist bisher nicht eindeutig geklärt. In einer Studie von Peters et al. 2019 hat sich allerdings gezeigt, dass die Größe der vorliegenden Duplikation mit der Schwere des Phänotyps korreliert. In einer Studie konnte in einem Kollektiv von 134 männlichen Patienten mit mentaler Retardierung und schweren, meist progressiven neurologischen Symptomen in 2% eine Duplikation in der chromosomalen Region Xq28 nachgewiesen werden. Daher sollte bei männlichen Patienten mit neurodegenerativer Erkrankung und mentaler Retardierung unklarer Ursache die Untersuchung auf eine Duplikation des MECP2-Gens erwogen werden.

MECP2-Duplikationsyndrom
1 Gen
MECP2


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
MECP2-DuplikationssyndromF84.9MECP2300005
Literatur

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