Fanconi Anämie

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Kurzbeschreibung

Die Fanconi-Anämie ist eine Erkrankung, die durch Wachstumsstörungen und verschiedene Fehlbildungen gekennzeichnet ist. Sie wird durch einen Defekt in der DNA-Reparatur verursacht, der zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber DNA-vernetzenden Agentien führt. Es gibt über 20 Subtypen der Krankheit, die meisten Fälle sind auf Varianten in FANCA zurückzuführen. Die Vererbung erfolgt meist autosomal rezessiv, selten autosomal-dominant (FANCR – RAD51) bzw. X-chromosomal-rezessiv (FANCB – FANCB). Es gibt keine Genotyp-Phänotyp-Korrelationen. Die Behandlung kann orale Androgene, G-CSF und Stammzelltransplantationen umfassen. Eine Stammzelltransplantation kann das erhöhte Risiko für solide Tumoren nicht korrigieren. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend für die Überwachung des Zustands.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Fanconi-Anämie umfasst eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Erkrankungen,  denen eine prä- und postnatale Wachstumsstörung, Fehlbildungen von Herz, Nieren und Skelett, hier v.a. Radius- und Daumenfehlbildungen, Pigmentierungsanomalien, charakteristische Gesichtszüge, Mikrozephalie in variabler Ausprägung gemeinsam sind. Charakteristisch ist ein frühes Knochenmarkversagen mit erhöhtem Risiko für Leukämien, aber auch für solide Tumoren. Ursache ist letztlich ein DNA-Reparaturdefekt, der eine erhöhte Empfindlichkeit v.a. gegen DNA-vernetzende Agentien bewirkt und zu einer genomischen Instabilität führt. Dementsprechend findet sich eine erhöhte Chromosomenbrüchigkeit unter Mitomycin C bzw. Diepoxybutan. Mittlerweile sind bereits über 20 Subtypen mit ursächlichen Genen beschrieben, wobei über die Hälfte der Erkrankungen auf pathogene Varianten in FANCA zurückzuführen sind. Die Vererbung erfolgt meist autosomal rezessiv, selten autosomal-dominant (FANCR – RAD51) bzw. X-chromosomal-rezessiv (FANCB – FANCB). Es gibt keine Genotyp-Phänotyp-Korrelationen.

Zur Überwachung werden regelmäßige (jährliche) Vorsorgeuntersuchungen (Knochenmark, interdisziplinäre Untersuchungen zum Ausschluss solider Tumoren) empfohlen. Therapeutisch werden orale Androgene zur Erhöhung der roten Zellen bzw. der Thrombozyten eingesetzt bzw. G-CSF zur Erhöhung der Neutrophilen-Zahl. Eine Stammzelltransplantation kann zwar die Knochenmarkdepression korrigieren, nicht aber das erhöhte Risiko für solide Tumoren.

Panel Vorschau
Fanconi Anämie
10 Gene
FANCD2
FANCF
FANCM
MAD2L2
PALB2
RAD51
RAD51C
RFWD3
UBE2T
XRCC2


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Fanconi-Anämie, Komplementationsgruppe MD61.0FANCM-
Fanconi-Anämie, Komplementationsgruppe RD61.0RAD51179617
Fanconi-Anämie, Komplementationsgruppe UD61.0XRCC2-
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