Die Serologie analysiert das Vorhandensein von Antikörpern als Reaktion des Organismus auf einen bestehenden oder stattgehabten Kontakt mit einem bestimmten Erreger (indirekter Keimnachweis) und/oder – seltener – auch das Vorhandensein spezifischer Antigene des jeweiligen gesuchten Erregers (direkter Nachweis) aus Serum.
Im serologischen Direktnachweis werden beispielsweise das HBs-Antigen oder das Denguevirus NS1-Antigen bestimmt.
Auch aus Stuhl messen wir Antigene, z.B. von Entamoeba histolytica / Cryptosporidium parvum+hominis / Giardia lamblia / Clostridium difficile / Helicobacter pylori sowie Adeno-/Rota- und Norovirus (direkter Erregernachweis); zur Erhöhung der Spezifität eines positiven Befundes wird bei manchen Keimen und wo erforderlich eine Mikroskopie oder PCR nachgeschaltet (Stufendiagnostik, s.u.).
Methoden, die bei uns in der Serologie zum Einsatz kommen sind: ELISA, ECLIA, CLIA und Latexagglutination sowie die sog. Immuno- oder Line-Blots.
Zur Beurteilung der Ergebnisse sollen immer die Klinik des Patienten sowie andere Laborparameter (Leberwerte, CRP, Differenzialblutbild, …) mit herangezogen werden, um zu einem ganzheitlichen Bild des Patienten zu kommen. Alle serologischen Befunde werden mit Befundkommentaren zur Beurteilung versehen, und unsere medizinischen Fachkräfte stehen Ihnen für Rückfragen telefonisch und täglich Mo.-Fr. von 8:00 – 18:00 zur Verfügung.
Das diagnostische Vorgehen umfasst die Auswahl und Kombination verschiedener Tests, um Infektionen sicher zu erkennen und die Ergebnisse zu bestätigen. Zunächst kommen für manche Keime empfindliche Suchteste zum Einsatz, um möglichst alle infizierten Patienten zu identifizieren. Anschließend werden spezifische Bestätigungstests durchgeführt, um falsch-positive Resultate auszuschließen. Je nach Erreger erfolgt eine gezielte Auswahl der Testmethoden, um die bestmögliche Diagnosesicherheit für Ihre Patienten zu erreichen.
Für manche Keime macht es Sinn zunächst einen sensitiven Suchtest einzusetzen. Eine hohe Sensitivität bedeutet, dass möglichst viele der infizierten Patienten auch als infiziert erkannt werden (wenig falsch-negative Ergebnisse).
Hierzu werden z.B. ELISAs (Enzyme-Linked Immunosorbent Assays) eingesetzt: an Kavitäten einer Platte sind Erreger-spezifische Antigene fixiert; daran binden – wenn vorhanden – Erreger-spezifische Antikörper des Patienten. Die Antigen-Antikörper-Komplexe werden optisch sichtbar gemacht, indem dem Reaktionsansatz Anti-Human-Antikörper zugesetzt werden, die mit einem Enzym gelabelt sind. Fügt man nun noch ein Substrat des Enzyms zu, wird dieses vom gebundenen Enzym umgesetzt und erzeugt einen Farbumschlag, der ggf. mithilfe von Kalibratoren/Standards auch quantifiziert werden kann.
Ist ein Suchtest reaktiv (s.o.), so möchte man wissen, wie spezifisch das Ergebnis ist. Eine hohe Spezifität bedeutet, dass möglichst viele gesunde Patienten „negativ“ getestet werden bzw. dass die Rate an falsch-positiven Ergebnissen niedrig ist.
Teste, deren Spezifität hoch ist, werden den Suchtesten nachgeschaltet, da sie uns anzeigen können, ob der Suchtest richtig-positiv ist. Dieses Nachschalten einer Bestätigungsdiagnostik übernehmen wir für Sie automatisch für die Keime, für die es erforderlich und möglich bzw. vorgesehen ist, z.B. bei HIV, HCV, Borrelien, Chlamydien, manchen Stuhlkeimen (s.o.), usw. Bestätigungstest kann sein: ein Line-Blot oder eine PCR.
Gerne organisieren wir für Sie die Weiterleitung an ein Fremdlabor, sollten wir eine serologische oder auch andere Testung nicht in unserem Portfolio führen. Bitte sprechen Sie uns hier im Vorfeld an, damit ggf. notwendige präanalytische Besonderheiten bereits vorab mit Ihnen besprochen werden können und valide Ergebnisse im Sinne Ihrer Patienten erzeugt werden. Wie in unserem eigenen Labor, so legen wir auch bei der Auswahl des entsprechenden Fremdlabors Wert auf dessen Akkreditierung und das Vorweisen bestandener Ringversuche im Rahmen der Qualitätssicherung.